Zinkmangel: Auswirkung auf die Nägel und weitere Symptome
Zinkmangel kann durch einen Mangel an Zink in der Ernährung oder durch eine zugrundeliegende medizinische Erkrankung verursacht werden. Ein Anzeichen von Zinkmangel ist die Nageldystrophie, einer Verfärbung und Verformung der Finger- oder Zehennägel.
Wie wirkt sich Zink auf die Nägel aus?
Zink spielt eine wichtige Rolle im menschlichen Stoffwechsel. Im Körper katalysiert dieser Mikronährstoff Enzyme, ermöglicht die Proteinfaltung und reguliert die Genexpression. Ohne diese Prozesse könnte unser Körper nicht richtig funktionieren.
Proteine im Körper bleiben stark und wachsen dank Zink. So auch die Proteine in den Nägeln. Ohne genügend Zink nimmt die Wachstumsrate der Nägel ab und die sie werden brüchig und spröde.
Zinkmangel: Verschiedene Symptome in den Nägeln
Zinkmangel kann sich im Körper auf verschiedene Arten bemerkbar machen. Ein äusseres Zeichen, welches auf einen Zinkmangel hindeutet, ist der Zustand der Nägel.
Zinkmangel kann die Nägel dabei auf folgende Weise beeinträchtigen:
- Brüchige Nägel:
- Die Nägel sind dünn und brechen sehr leicht.
- Sie können sich horizontal spalten.
- Sie können Schichten bilden.
- Nagelhautentzündung: Zinkmangel kann dazu führen, dass sich die Haut um den Nagel entzündet.
- Beau-Linien: Dabei handelt es sich um Rillen, die horizontal über die Fingernägel verlaufen. Sie entstehen bei einer Störung in dem Bereich, in dem das Nagelwachstum beginnt. Zinkmangel ist eine häufige Ursache für Beau-Linien, aber nicht die einzige. Sie sind das häufigste Symptom an den Nägeln, wenn ein Gesundheitsproblem an anderer Stelle im Körper auftritt. Andere Ursachen für Beau-Linien auf den Nägeln sind:
- Mangel an anderen essentiellen Nährstoffen
- Trauma (Verletzung)
- Raynaud-Krankheit
- Muehrcke-Linien: Sie erscheinen ähnlich wie Beau-Linien. Anstelle von Rillen verlaufen jedoch doppelte weisse Linien horizontal über die Nägel.
- Onychorrhexis: Längsrillen, welche vertikal entlang der Nägel verlaufen. Die Brüchigkeit der Nägel ist erhöht und die Nägel splittern schneller.
- Leukonychie: Weisse Färbung (punkt-, strich- oder fleckenförmig) der Nägel. Von einer Gesamtleukonychie spricht man, wenn der gesamte Nagel weiss erscheint, es gibt aber auch Teilleukonychien.
Andere Symptome von Zinkmangel
Obwohl Nageldystrophie ein Anzeichen für Zinkmangel sein kann, können bei Zinkmangel auch andere Symptome auftreten, darunter:
- Haarausfall, auch Alopecia areata genannt
- Diarrhöe
- Wunden auf der Haut und an den Augen
- geringere Wachsamkeit
- Probleme mit der Wundheilung
- geschwächtes Immunsystem
- verzögerte sexuelle Entwicklung bei Teenagern
- Impotenz
- Appetitlosigkeit
- unerklärliche Gewichtsabnahme
- gestörtes Geschmacks- und Geruchsempfinden
- verzögertes Wachstum bei Säuglingen
Ein Zinkmangel ist in den meisten Fällen kein Notfall. Sie sollten sich jedoch an Ihren Arzt wenden, wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie einen Zinkmangel haben könnten, insbesondere wenn Sie schwanger sind.
Behandlung von Zinkmangel
Bei einer Nageldystrophie als Folge von unzureichenden Mengen an Zink in der Ernährung kann die Aufnahme von zinkreichen Lebensmitteln erhöht werden. Dazu gehören insbesondere:
- Vollkornprodukte
- Geflügel
- rotes Fleisch
- Krabben
- Hummer
- angereicherte Frühstückscerealien
- Nüsse
- Milchprodukte
- Austern
Zink als Nahrungsergänzung
Bei einem Zinkmangel können auch Zinkpräparate eingenommen werden. Es ist jedoch wichtig, die empfohlene Dosierung nicht zu überschreiten, es sei denn, dies wird von einem Arzt empfohlen. Die Einnahme von zu viel Zink kann zu folgenden Symptomen führen:
- Übelkeit
- Unterleibsschmerzen
- Appetitlosigkeit
- Durchfall
- Kopfschmerzen
Beachten Sie zudem, dass Zink mit einigen Antibiotika, Arthritis-Medikamenten und Diuretika interagieren kann.
Zusammenhang von Zinkmangel und Vegetarismus
Vegetarier haben üblicherweise niedrigere Zinkwerte, weil der Körper das in Fleisch enthaltene Zink effizienter abbaut.
Vegetarier konsumieren meist einen höheren Anteil an Hülsenfrüchten, Sojabohnen, Bohnen, Nüssen und Vollkornprodukten. Diese zwar gesunden Lebensmittel können die Fähigkeit des Körpers, Zink zu absorbieren, aufgrund des Vorhandenseins von Phytaten beeinträchtigen. Diese Substanzen binden an Zink, so dass der Körper es weniger gut aufnehmen kann.
Im Zweifelsfall kann ein Blutbild (Laboranalyse) Klarheit verschaffen, ob die Supplementierung von Zink notwendig ist oder nicht.
Wie viel Zink braucht der Mensch?
Die SGE (Schweizerische Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt folgende Tagesmengen an Zink:
Alter / Dosis in mg (Tagesbedarf)
- 0 bis unter 4 Monate: 1.5
- 4 bis unter 12 Monate: 2.5
- 1 bis unter 4 Jahre: 3.0
- 4 bis unter 7 Jahre: 4.0
- 7 bis unter 10 Jahre: 6.0
- 10 bis unter 13 Jahre: 8.0-9.0
- 13 bis unter 15 Jahre: 10.0-12.0
- 15 bis unter 19 Jahre: 11.0-14.0
- ab 19 Jahre: 7.00-16.00
- Schwangere
- 1. Trimester: 7.0-11.0
- 2. und 3. Trimester: 9.0-13.0
- Stillende: 11.0-14.0
Für Details zu diesen Mengenangaben besuchen Sie bitte diese Website: sge-ssn.ch.
Zusammenhang von Zinkmangel mit dem Alter
Ältere Menschen haben ein erhöhtes Risiko für einen Zinkmangel, da sie möglicherweise nicht mehr so viel essen oder Zugang zu einer Vielzahl von Lebensmitteln haben. Auch die Einnahme einiger Medikamente kann die Zinkfreisetzung des Körpers erhöhen, so z.B. Thiazid-Diuretika wie Chlorthalidon oder Hydrochlorothiazid.
Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten
Verschiedene andere Erkrankungen können mit Zinkmangel in Verbindung stehen, dazu gehören:
- Morbus Crohn
- Sichelzellenanämie
- Zöliakie
- Kurzdarmsyndrom
- Leberzirrhose
Wenn sie besorgt sind, dass sie Symptome eines Zinkmangels aufweisen, sollten Sie sich an einen Arzt wenden.
Tipps für die Gesundheit der Nägel
Um die Gesundheit ihrer Nägel zu erhalten, können Sie nebst der zureichenden Einnahme von Zink folgende Massnahmen berücksichtigen:
- hydratisiert bleiben
- nicht an den Nägeln beissen oder zupfen
- Nägel schneiden
- Gummihandschuhen beim Putzen oder Abwaschen tragen
- auf Nagellack und Nagellackentferner verzichten
- regelmässige Feuchtigkeitszufuhr für Hände und Füsse
- künstliche Nägel vermeiden