Wieder schwanger werden nach einem Abort

Was Sie für sich tun können, wenn Sie sich nach einem Abort emotional und körperlich wieder bereit für eine Schwangerschaft fühlen.
Wieder schwanger werden nach einem Abort

Bis zu 15% der Schwangerschaften führen zu einem Abort, wobei die meisten im ersten Trimester erfolgen. Frauen und Familien trauern oft sehr um ihren Verlust. Doch eine Fehlgeburt bedeutet nicht, dass eine Frau eine weitere Fehlgeburt erleiden wird, wenn sie erneut versucht, schwanger zu werden. Noch 1-2% der Frauen erleiden wiederkehrende Fehlgeburten. Bei fast zwei Dritteln der Frauen mit wiederholten Fehlgeburten kommt es schliesslich zu einer gesunden Schwangerschaft.

Natürliche Methoden für eine erneute Schwangerschaft nach einem Abort

Die Naturheilkunde bietet viele Pflanzen und Therapiemethoden, welche den weiblichen Körper für eine (erneute) Schwangerschaft vorbereiten. Zu berücksichtigen sind Pflanzen, welche die Gebärmutter nach einem Abort wieder aufbauen und stärken. Je nachdem sind Teemischungen, Urtinkturen oder andere Darreichungsformen für Sie am besten geeignet. Meist unterstützen sie den psychisch-seelischen Zustand mit.

Unter anderem können folgende Heilpflanzen nach einem Abort verwendet werden (individuelle Dosierungen und Darreichungsformen):

  • Frauenmantel (Alchemilla)
  • Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Hirtentäschelkraut (Capsella bursa-pastoris)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)

Zu meidende Heilpflanzen in der Schwangerschaft

Beachten Sie, dass bestimmte Pflanzen (meist menstruationsfördernde Heilpflanzen) die Abortneigung verstärken können und deshalb in einer Schwangerschaft gemieden werden sollten, wobei auch die Dosierung eine Rolle spielt. Beispiele in der Schwangerschaft zu meidender Pflanzen sind Beifuss (Artemisia vulgaris), Mistel (Viscum) oder Mutterkraut (Chrysanthemum parthenium).

Bachblüten nach einem Abort

Auch Bachblüten, die sanften Seelenhelfer, können nach einem Abort sehr heilsam sein: Die individuelle Mischung kann beispielsweise das Vertrauen in den eigenen Körper fördern, Trauer verarbeiten helfen, Zuversicht bringen und andere Empfindungen ausgleichen. Eine Bachblüten-Mischung nach einem Abort könnte wie folgt aussehen:

  • Mustard (Licht-Blüte)
  • Mimulus (Tapferkeits-Blüte)
  • Gentian (Glaubens-Blüte)
  • Star of Bethlehem (Trost-Blüte)

Ihr Naturheilpraktiker, Phytotherapeut oder Drogist wird Sie individuell beraten können.

Lebensstilmassnahmen für eine gesunde Schwangerschaft

Ein gesunder Lebensstil erhöht die Chancen auf eine gesunde Schwangerschaft, wobei folgende Lebensstilmassnahmen während der Schwangerschaft das Risiko einer Fehlgeburt senken:

  • Einschränkung des Alkohol- und Koffeinkonsums
  • Verzicht auf Zigarettenrauchen und auf illegale Drogen (wie Kokain)
  • eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit mindestens 5 Portionen Früchten und Gemüse pro Tag
  • Vermeidung bestimmter Infektionen, z.B. Röteln
  • Verzicht auf bestimmte Lebensmittel, die Sie krank machen oder Ihrem Baby schaden könnten
  • Auflösung von Stress, Angstzustände oder leichten Depressionen, welche mit wiederholtem Schwangerschaftsabbruch einhergehen können
  • halten eines gesunden Körpergewichts vor der Schwangerschaft

Körpergewicht

Übergewicht wird mit einem erhöhten Risiko für eine Fehlgeburt in Verbindung gebracht, so dass eine gesunde Gewichtsabnahme das Schwangerschaftsergebnis verbessern kann. Als fettleibig gilt, wer einen Body-Mass-Index (BMI) von über 30 hat.

Um Ihre Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Babys zu schützen, sollten Sie vor der Schwangerschaft ein gesundes Körpergewicht haben. So verringern Sie Ihr Risiko für alle Probleme, die mit Übergewicht in der Schwangerschaft verbunden sind.

Aktivitäten wie Spazierengehen und Schwimmen sowie eine gesunde Ernährung sind für schwangere Frauen wichtig. Wenn Sie sich vor der Schwangerschaft nicht sportlich betätigt haben, sollten Sie Ihre Hebamme oder Ihren Arzt konsultieren, bevor Sie während der Schwangerschaft eine neue Sportart ausprobieren.

Medizinische Behandlungsmethoden nach wiederholtem Abort

In bestimmten Situationen kann Ihr Arzt Behandlungen vorschlagen, um das Risiko einer (weiteren) Fehlgeburt zu verringern.

Chirurgie

Mittels eines chirurgischen Eingriffs können bestimmte Probleme in der Gebärmutter behoben werden, wie z.B.:

  • zusätzliches Gewebe, das die Gebärmutter teilt
  • einige Myome (gutartige Tumore)
  • Narbengewebe
  • Zervixinsuffizienz (geschwächter Gebärmutterhals)

Durch die Korrektur der Form der Gebärmutter kann das Risiko einer Fehlgeburt oft gesenkt werden.

Blutverdünnende Medikamente

Niedrig dosierte Blutverdünner können Frauen mit Autoimmun- oder Blutgerinnungsproblemen verschrieben werden. Diese Arzneimittel können das Risiko eines Aborts verringern. Die Einnahme sollte aber immer mit einem Arzt abgesprochen werden, da sie das Risiko für Blutungsprobleme erhöhen.

Behebung anderer medizinischer Probleme

Ein wiederkehrender Schwangerschaftsverlust kann mit medizinischen Problemen wie abnormalen Blutzuckerwerten, einer Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion oder hohen Werten des Hormons Prolaktin zusammenhängen. Die Chancen auf eine gesunde Schwangerschaft können verbessert werden, wenn Erkrankungen wie Diabetes, Schilddrüsenfehlfunktion oder zu hohe Prolaktinwerte behandelt werden.

Genetisches Screening

Dieser Test untersucht das Blut der Eltern (Karyotypisierung) um festzustellen, ob sie eine Translokation (Chromosomenumlagerung) haben. Wenn ein Elternteil eine Translokation hat, kann dies zu Föten mit Chromosomenstörungen führen, bei denen die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt grösser ist. In einer genetischen Beratung werden die weiteren Möglichkeiten besprochen.

Emotionen bei einer späteren Schwangerschaft

Eine erneute Schwangerschaft nach einem Abort kann viel Freude bringen, aber auch Angst auslösen. Sprechen Sie über Ihre Gefühle und erlauben Sie sich, sie vollständig zu erleben. Suchen Sie Trost bei Ihrem Partner, Ihrer Familie oder Freunden. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, die Situation zu bewältigen, können Sie sich an Ihre Hebamme, Ihren Arzt oder einen Gesprächstherapeuten wenden, um zusätzliche Unterstützung zu erhalten. So können Sie ein gesundes Umfeld für eine neue Schwangerschaft schaffen.

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