Scheidentrockenheit: Nahrungsergänzungsmittel für Frauen jeden Alters

Scheidentrockenheit tritt besonders häufig in der Menopause auf, kann jedoch Frauen in jedem Alter betreffen.
Scheidentrockenheit: Nahrungsergänzungsmittel für Frauen jeden Alters

Eine gesunde Scheide ist wichtig für die Lust und für Ihre allgemeine Gesundheit. Dieser Artikel soll Ihnen einen Anstoss geben, wie Sie eine Scheidentrockenheit natürlich behandeln und Ihrer Vagina wieder zu dem Feuchtigkeitshaushalt verhelfen können, den sie benötigt.

Symptome von Scheidentrockenheit

Bei einer vorliegenden Scheidentrockenheit können Frauen folgende Anzeichen bei sich bemerken:

  • Unbehagen, Trockenheit oder leichte Blutungen beim Geschlechtsverkehr
  • Trockenheit, Brennen oder Juckreiz in der Scheide
  • übermässiger Ausfluss
  • Brennen oder Harndrang beim Wasserlassen
  • vermehrte Harnwegsinfektionen
  • Inkontinenz

Ursachen für eine trockene Scheide

Die häufigste Ursache einer trockenen Scheide ist eine hormonelle Umstellung mit vermindertem Östrogenspiegel. Bei Frauen in der Periomenopause, den Jahren vor der Menopause, beginnt der Körper weniger Östrogen zu produzieren, was mit der Zeit zum Ende der Menstruation führt. Auch Schwangerschaft und Stillzeit verändern den weiblichen Hormonhaushalt und können eine Scheidentrockenheit verursachen.

Weitere Ursachen von Scheidentrockenheit können folgende sein und Frauen jeden Alters betreffen:

  • übermässiger Stress
  • Angst
  • Rauchen
  • Depression
  • Geburten
  • Störungen des Immunsystems
  • bestimmte Krebsbehandlungen, wie Bestrahlung des Beckens, Hormontherapie oder Chemotherapie
  • chirurgische Entfernung der Eierstöcke
  • Strenge körperliche Anstrengung
  • Medikamente
  • Intimpflegeprodukte wie Vaginalduschen
  • Alkoholkonsum
  • Tampons

Nahrungsergänzungsmittel bei Scheidentrockenheit

Sie können vaginale Trockenheit mit den folgenden Nahrungsergänzungsmitteln behandeln, welche nachweislich dazu beitragen, Scheidentrockenheit zu verhindern und die Gleitfähigkeit zu verbessern.

Sanddornöl

Sanddornöl wird aus den Blättern, Samen und Beeren der Sanddornpflanze (siehe Bild oben) gewonnen.

Ihre essenziellen Fettsäuren wie Linolsäure können die Hautbarriere stärken und vor Wasserverlust schützen.

Eine Studie (2014) mit 116 unter Scheidentrockenheit leidenden Frauen nach den Wechseljahren konnte aufzeigen, dass die tägliche Einnahme von 3 Gramm Sanddornöl über einen Zeitraum von drei Monaten zu einer deutlichen Verbesserung des Vaginalgewebes führte. Die Elastizität und die Feuchtigkeit der Vagina verbesserte sich im Vergleich zu Frauen, die ein Placebo eingenommen hatten.

Hyaluronsäure

Hyaluronsäure wird am häufigsten in Kosmetika verwendet, sie ist jedoch auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich.

Bei der Hyaluronsäure handelt es sich um ein körpereigenes Molekül, welches einen wichtigen Bestandteil des Bindegewebes darstellt und für seine Rolle bei der Hautgesundheit und -alterung bekannt ist.

In einer Studie (2011) mit 42 postmenopausalen Frauen mit Scheidentrockenheit verbesserte die Einnahme von 5mg Hyaluronsäure-Natriumsalz über 8 Wochen die Symptome. Gele und Zäpfchen, die Hyaluronsäure enthalten, können die vaginale Lubrikation erhöhen, wenn sie allein oder in Kombination mit anderen Inhaltsstoffen wie Vitamin E verwendet werden.

Weitere Untersuchungen sind erforderlich um festzustellen, wie sich die orale Einnahme von Hyaluronsäure allein auf die weibliche Lubrikation auswirken kann.

Vitamin E

Vitamin E dient als Antioxidans zur Bekämpfung von Krankheiten, soll laut Forschungsergebnissen aber auch zur Verbesserung der Gleitfähigkeit und zur Verringerung von Scheidentrockenheit beitragen können.

Eine Studie (2016) mit 52 Frauen ergab, dass die 12-wöchige Einnahme eines Vitamin-E-Zäpfchens die Symptome der vaginalen Atrophie (Ausdünnung und Trockenheit der Vaginalwände) verbesserte. Weitere Studien (2015, 2019) bei Frauen während einer Krebsbehandlung konnten aufzeigen, dass Zäpfchen, welche Vitamin E in Kombination mit anderen Inhaltsstoffen wie Hyaluronsäure, Vitamin A und Vitamin D enthalten, die Symptome der Scheidentrockenheit verbessern können.

Es sind auch hier weitere Untersuchungen erforderlich um zu ermitteln, wie sich oral eingenommene Vitamin E Präparate auf die weibliche Lubrikation auswirken können.

Vitamin D

Vitamin D ist vor allem für seine Rolle bei der Knochengesundheit bekannt. Studien zeigen jedoch, dass es auch zur Verbesserung der weiblichen Lubrikation beitragen kann. Sowohl orale Vitamin-D-Präparate als auch Vaginalzäpfchen sollen die Scheidentrockenheit verringern und die vaginale Gesundheit in den Wechseljahren verbessern können.

Eine Studie (2016) mit 200 Frauen im Alter von 65-78 Jahren konnte aufzeigen, dass ein erhöhter Vitamin-D-Spiegel im Blut mit einer Verbesserung der vaginalen Feuchtigkeit und Konsistenz in Verbindung steht.

Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren können über die Ernährung, z.B. fetter Fisch, oder über die tägliche Einnahme von Kapseln (über längeren Zeitraum möglich) dem Körper zugeführt werden und für eine Verbesserung der Schleimhaut-Feuchtigkeit sorgen.

Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Omega-3-Fettsäuren die Scheidentrockenheit, insbesondere in den Wechseljahren, verbessern können. Die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren kann zudem den Östrogenspiegel erhöhen, was ebenfalls dazu beitragen kann, Scheidentrockenheit zu verhindern. Des Weiteren sollen Omega-3-Fettsäuren die Hautfeuchtigkeit erhöhen und Trockenheit verringern können.

Weitere Mittel bei Scheidentrockenheit

Auch Lebensstilfaktoren haben einen Einfluss auf den Feuchtigkeitshaushalt der Vagina. Nebst Nahrungsergänzungsmitteln können Sie folgendes beachten:

Ernährung

Ein gesundes Gewicht und einen gesunden Body-Mass-Index zu erreichen und zu halten kann auch bei Scheidentrockenheit helfen. Vermeiden Sie dabei eine zu rasche Gewichtsabnahme und streben Sie eine langsame und stetige Abnahme an.

Lebensmittel welche die Symptome von Scheidentrockenheit lindern können, sind jene welche reich an pflanzlichen Östrogenen (Phytoöstrogene) sind wie Sojabohnen, Sojaprodukte oder Leinsamen. Trinken Sie ausserdem viel Wasser, um hydratisiert zu bleiben, und versuchen Sie, Koffein und Alkohol einzuschränken.

Sport

Regelmässige sportliche Betätigung fördert die Durchblutung, auch im Beckenbereich, und kann den Hormonhaushalt ausgleichen. Versuchen Sie zunächst, fünf Tage pro Woche 30 Minuten pro Tag zu gehen und steigern Sie mit der Zeit die Intensität der Sportart.

DHEA

DHEA (Dehydroepiandrosteron) ist ein Steroidhormon, das an der Östrogenproduktion beteiligt ist. Die DHEA-Produktion im Körper nimmt mit zunehmendem Alter natürlicherweise ab, weshalb es zugeführt werden kann, um den Hormonspiegel auszugleichen und die mit der Menopause verbundenen Symptome zu lindern.

Studien haben ergeben, dass die vaginale Verabreichung von DHEA die weibliche Lubrikation deutlich verbessern, Trockenheit verringern und den Östrogenspiegel bei Frauen nach der Menopause erhöhen kann.

In der Schweiz ist DHEA nur in Kombination mit Estradiolvalerat als intramuskuläre Fertigspritze zur hormonellen Substitutionstherapie zugelassen. Swissmedic unterstützt Antidoping Schweiz und rät allgemein davon ab, Arzneimittel auf Online-Seiten ohne jegliche medizinische Kontrolle zu kaufen, was auch für Bestellungen von DHEA oder ähnlichen Produkten gilt. Aufgrund der pharmakologischen Wirkung und möglicher Nebenwirkungen ist der Verkauf von DHEA in der Schweiz nur in Form von rezeptpflichtigen Arzneimitteln erlaubt.


Sie sollten mit Ihrem Arzt sprechen, bevor Sie eine Scheidentrockenheit selbst behandeln, vor allem wenn Sie andere Grunderkrankungen haben oder Medikamente einnehmen.

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