Die gesundheitlichen Vorteile von Sex – inkl. Masturbation
Viele Dinge können als Sex gelten: Nebst Geschlechtsverkehr können Küssen, Berühren, Masturbation und jede andere intime Aktivität, die sexuelle Lust bereitet, dazu gezählt werden. Die gesundheitlichen Vorteile von Sex sind auf persönlicher wie auch auf beziehungsbezogener Ebene nicht zu unterschätzen.
Die persönlichen Vorteile von (mehr oder weniger) häufigem Sex
Ein aktives Sexualleben hat zahlreiche Vorteile für das geistige und körperliche Wohlbefinden:
Verbesserung der sexuellen Funktion
Die sexuelle Funktion verbessert sich, je mehr Sex man hat. Dies gilt sowohl für Sex mit Partner als auch für Solo-Sex. Ein besseres sexuelles Funktionieren durch mehr Sex bedeutet nicht nur bessere, intensivere Orgasmen, sondern auch eine erhöhte vaginale Lubrikation, was den Sex in der Partnerschaft verbessern kann.
Stimmungsaufheller
Sex und Orgasmus können eine Ausschüttung von Wohlfühlhormonen auslösen und so für gute Laune sorgen. Untersuchungen (2006) deuten darauf hin, dass diese guten Gefühle bis weit in den nächsten Tag hinein anhalten.
Abbau von Stress und Ängsten
Sex und Orgasmen können Stress und Ängste abbauen, weil die Stresshormone Cortisol und Adrenalin reduziert werden. Ausserdem werden Endorphine und das Bindungshormon Oxytocin freigesetzt, die eine entspannende und stressreduzierende Wirkung haben.
Schmerzlinderung
Glückshormone wie Endorphine sowie andere Chemikalien, die bei Erregung und Orgasmus freigesetzt werden, sind natürliche Schmerzmittel, die wie Opioide wirken. So können die gesundheitlichen Vorteile von Sex und Orgasmus weiter die Linderung von Menstruationsbeschwerden, Migräne und Kopfschmerzen sein.
Sex kann gut für Ihr Herz sein
Sex kann auch den Blutdruck senken und gilt als leichte bis mittelschwere sportliche Betätigung, je nachdem, wie lange und intensiv der Sex praktiziert wird.
Häufiger und befriedigender Sex wird auch mit einem geringeren Herzinfarktrisiko in Verbindung gebracht.
Besserer Schlaf
Laut einer Studie (2019) trägt ein Orgasmus vor dem Schlafengehen, entweder durch Sex mit Partner oder durch Masturbation, dazu bei, dass man schneller einschläft und besser schläft.
Die beziehungsbezogenen Vorteile von (mehr oder weniger) häufigem Sex
Eine Analyse von 30’000 Menschen (2015) ergab, dass Paare, die mehr als einmal pro Woche Sex haben, nicht glücklicher sind als solche, die es nur einmal pro Woche tun.
Doch gibt es einige Vorteile von (häufigem) Sex für die Beziehung:
Sex kann Sie einander näher bringen
Oxytocin wird in der Anfangsphase der Liebe sowie bei allen Arten sexueller Stimulation ausgeschüttet. Dieses Hormon hat mehrere beziehungsfördernde Wirkungen wie Bindung, Zuneigung und Vertrauen.
Eine Studie (2017) mit verheirateten Paaren konnte aufzeigen, dass die Vorteile für die Beziehung nicht mit dem eigentlichen Sex enden. Noch 48 Stunden nach dem Sex hält das „Glühen“ an und trägt zur Bindung des Paares bei. Je stärker dieses Nachglühen sei, desto höher die Zufriedenheit in der Ehe.
Mehr Sex dank mehr Sex
Zu den gesundheitlichen Vorteilen von Sex zählt dass er Lust auf mehr macht. Je mehr Sex Sie also haben, desto mehr werden Sie am Ende haben.
Wenn Sie sich regelmässig selbst befriedigen, kann das auch Ihren Sexualtrieb steigern und Sie dazu bringen, mehr Sex mit Partner haben zu wollen.
Gesundheitliche Risiken von (zu) häufigem Sex
Wenn Sie häufig Sex haben, sollten Sie diese möglichen gesundheitlichen Risiken bedenken:
Wundreibung
Übermässige Reibung durch die unterschiedlichsten Sexualpraktiken kann dazu führen, dass Ihre Haut rau wird und sich wundscheuert. Dies kann einerseits den Sex beeinträchtigen, die verletzte Haut ist aber auch anfälliger für Bakterien, was das Risiko von Infektionen erhöht.
Harnwegsinfektionen
Häufiger Sex, ob mit Partner oder solo, kann das Risiko einer Harnwegsinfektion erhöhen. Die Harnröhre steht im Mittelpunkt des Geschehens, wodurch Bakterien schnell in den Körper gelangen können. Achten Sie auf eine sorgfältige Hygiene vor und nach dem Sex (mehr dazu erfahren Sie hier).
Sexuell übertragbare Infektionen
Wenn Sie mit einem Partner Sex haben und nicht in einer festen Beziehung sind, besteht ein gewisses Risiko, sich mit einer Geschlechtskrankheit anzustecken oder diese zu übertragen. Verhütung und regelmässige Tests auf sexuell übertragbare Krankheiten sowie die Mitteilung der Ergebnisse an Ihre Partner verhindern eine Übertragung und sind ein wichtiger Bestandteil der allgemeinen Safer-Sex-Praxis.
Wie Sie mehr Sex in Ihr Leben bringen können
Wenn Sie Ihr Sexualleben aktiver gestalten wollen, sollte dies mehr mit Vergnügen als mit Druck zu tun haben. Folgende Inspirationen können Ihnen Lust verschaffen und Ihnen zu häufigerem Sex verhelfen.
Masturbation
Mit folgenden Tipps können Sie die Qualität Ihrer Solo-Praxis erhalten und die Quantität steigern:
- Sorgen Sie für Abwechslung, indem Sie verschiedene Orte, Stellungen, Sexspielzeuge und Requisiten ausprobieren.
- Planen Sie Masturbation an ausgefüllten Tagen ein, bleiben Sie aber offen dafür, sich auch ausserhalb der geplanten Zeit zu befriedigen, wenn sich die Gelegenheit und die Stimmung ergeben.
- Ziehen Sie weitere erogene Körperteile nebst Ihrer Klitoris in die Masturbation mit ein.
- Experimentieren Sie mit Druck und Tempo und probieren Sie verschiedene Streicheleinheiten aus.
- Inspirieren Sie sich mit erotischen Geschichten und Pornos.
- Bringen Sie sich mit Kerzen, Musik oder einem heissen Bad in Stimmung.
Partnerübungen
Sex kann für ein Paar eine Herausforderung sein, wenn unterschiedliche Zeitpläne und Libidos synchronisiert werden müssen.
Probieren Sie diese Tipps aus:
- Sorgen Sie für Abwechslung mit neuen Stellungen, Orten und Spielzeugen.
- Erweitern Sie Ihre Definition von Sex um Handlungen wie gegenseitige Masturbation, Küssen und vieles mehr, um unterschiedliche Zeitvorgaben und Energieniveaus zu berücksichtigen.
- Halten Sie die wichtigsten Dinge wie Gleitmittel und Kondome auf Vorrat, damit Sie sie zur Hand haben, wenn Sie sie brauchen.
- Quickies sind in Ordnung, aber nehmen Sie sich auch Zeit für längere Sexsequenzen.
- Fühlen Sie sich nicht unter Druck gesetzt und drängen Sie Ihren Partner nicht zum Sex, wenn Sie nicht beide bei der Sache sind.
- Planen Sie Sex in Ihren Kalendern ein.
Das einzige, was Sie tun „sollten“, ist, so viel oder so wenig Sex zu haben, wie es für Sie stimmig ist. Qualität ist besser als Quantität. Wenn Sie beides haben können, ist das nur ein schöner Bonus.
