Libidoverlust: 9 Tipps zur Wiederbelebung Ihres Sexualtriebs
Viele Frauen jeden Alters kämpfen mit Fragen über ihre Libido oder Sorgen um einen Libidoverlust. Tatsächlich gibt es jedoch keine Definition dafür, was eine „normale“ Libido ausmacht oder wie oft Sie Sex haben wollen „sollten“. Ein niedriger Sexualtrieb, das heisst, nicht regelmässig an Sex zu denken und darüber zu fantasieren, und der effektive Genuss während dem Sex, müssen nicht in einem Zusammenhang stehen.
Libidoverlust, was kann ich tun?
Eine Frau kann mit ihrem Sexualtrieb völlig zufrieden sein, ihr Partner möchte aber mehr Sex haben haben. Dies ist besonders häufig der Fall bei Paaren die gerade ein Baby bekommen haben, bei Paaren in Langzeitbeziehungen und wenn Frauen kurz vor ihrer Periode stehen und sich einfach nicht besonders sexy fühlen. Das Besprechen von Erwartungen und das Finden von Wegen, wie die Bedürfnisse des Partners erfüllt werden könnten, kann helfen, die Spannung zu lösen.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie Ihr früheres Lustniveau verloren haben oder es nicht da ist, wo Sie es haben möchten, sollten Sie folgenden Fragen nachgehen:
- Haben Sie in letzter Zeit eine Veränderung Ihrer Libido bemerkt? Wann war sie höher und weshalb?
- Haben Sie medizinische Symptome, wie z.B. Müdigkeit, trockene Haut oder Gewichtszunahme, die auf ein zugrunde liegendes Gesundheitsproblem hinweisen könnten?
- Gibt es Veränderungen in Ihrem Privatleben? Ein neues Baby, die Pflege eines älteren Verwandten, Probleme mit Kindern?
- Haben Sie Stress bei der Arbeit? Oder gibt es andere Stressauslöser?
- Haben Sie eine Vermutung, was zu Ihrem Libidoverlust beitragen könnte?
- Wie ist Ihre Beziehung aktuell zu Ihrem Partner?
Ursachen für einen Libidoverlust
Die Libido wird in hohem Masse von unserem persönlichen Wohlbefinden, unserer körperlichen Gesundheit, unseren Hormonen, unserem Stresslevel und unserem Beziehungsglück beeinflusst.
Hormonveränderungen eines Zyklus
Zyklische Hormonveränderungen spielen bei der weiblichen Libido eine grosse Rolle. Biologisch gesehen ist eine Frau eher geneigt, Sex zu wollen, wenn sie fruchtbar ist. Wahrscheinlich haben Sie festgestellt, dass Ihr Verlangen nach Sex in den Tagen vor und während Ihrer Periode sinkt. Dies ist eine Reaktion auf das Absinken bestimmter Sexualhormone in der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus. Wenn der Libidoverlust mehr als ein paar Tage vor der Periode einsetzt und sich die Libido am Ende der Periode nicht wieder erholt, erleben Sie möglicherweise einen tieferen Hormonabfall. Ein Hormontest kann Klarheit schaffen und bestimmte Nahrungsmittel, Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel können Ihre Hormone wieder ausgleichen.
Langzeitbeziehung
Wenn Sie schon lange mit Ihrem Partner zusammen sind, ist der Funke vielleicht ein wenig abgeflaut. Studien zeigen, dass bei Frauen in Langzeitbeziehungen das Verlangen eher durch das Verlangen Ihres Partners nach Ihnen ausgelöst wird. Ihre Libido mag also geringer sein, aber sobald Sie einen Anreiz bekommen, steigt die Lust. Dies zu wissen und Ihrem Partner zu erklären kann Ihr Sexualleben wieder aufschwingen lassen.
Stillen
Stillende Mütter stellen oft fest, dass das Interesse an Sex nach der Geburt stark nachgelassen hat. Die hormonellen Veränderungen, Müdigkeit sowie die überwältigenden Anforderungen, die die Versorgung eines Babys mit sich bringt, haben einen grossen Einfluss auf die Libido. Zudem können ein vaginaler Riss oder ein verletzter Damm, der genäht werden musste, Sorgen über Schmerzen beim Sex bereiten.
Menopause
Auch während der Menopause und in den Jahren davor schwankt die Libido stark und nimmt tendenziell ab. Dies kann auf die hormonellen Veränderungen zurückzuführen sein, aber auch langfristige Beziehungen und persönliche Stressfaktoren können eine grosse Rolle spielen. Viele Frauen berichten zudem, dass sie sich beim Sex aufgrund von Scheidentrockenheit weniger wohl fühlen.
Alter
Libidoverlust ist keine unvermeidliche Folge des Alterns. Ein gesunder Lebensstil, eine gute Ernährung und das Motto „Nutze es, damit du es nicht verlierst“ können helfen, ein aktives, lustvolles Sexualleben auch im höheren Alter zu erhalten.
Medizinische Ursache
Selten wird ein Libidoverlust durch ein medizinisches Problem verursacht. Es gibt jedoch einige medizinische Ursachen für niedrigen Sexualtrieb. Lassen Sie diese ausschliessen, um sicherzustellen, dass Ihre Grundgesundheit in Ordnung ist. Dazu gehören:
- Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion), Schilddrüsenprobleme sind im ersten Jahr nach einer Geburt häufig
- Hormonelle Probleme wie niedriges Östrogen und niedriges Testosteron
- Depressionen
- Medikamente wie hormonelle Verhütungsmittel (Pille), Antidepressiva, Antipsychotika, Betablocker und viele mehr
- Alkoholkonsum
- Andere medizinische Probleme wie z.B. Diabetes
- Vaginal- oder Beckenschmerzen, Brennen, Irritationen oder vaginale Krämpfe
- Operationen, die das Nervenempfinden im Becken oder in der Vagina beeinträchtigen
9 Tipps zur Wiederbelebung Ihrer Libido
Hatten Sie früher mehr Interesse an Sex oder bemerken Sie ein Nachlassen Ihres Verlangens? Wollen Sie dieses Verlangen wieder spüren und Ihren Sexualtrieb zurückholen, können Ihnen nachfolgende Tipps helfen:
1. Stressbewältigung
Bewältigen Sie Stress mit Entspannungstechniken, besserem Schlaf und Änderungen des Lebensstils.
2. Medikamente prüfen
Prüfen Sie die Nebenwirkungen von Ihren Medikamenten und ersetzen Sie sie wenn möglich durch natürliche Alternativen.
3. Alkohol in Massen
Verzichten Sie auf übermässigen Alkoholkonsum (ein gelegentliches Glas Rotwein kann jedoch die Lust anregen).
4. Sexualtherapie
Gehen Sie zur Einzel- und/oder Beziehungsberatung oder arbeiten Sie mit einem Sexualtherapeuten zusammen.
5. Fühlen Sie sich sexy
Tun Sie jeden Tag mindestens 2 Dinge, damit Sie sich sexy fühlen. Das kann das Tragen von Spitzenunterwäsche sein, das Gönnen eines sinnlichen Bades, usw.
6. Bewegung
Yoga-Übungen können helfen, Ihre Libido zu stimulieren und die Gesundheit des Beckens zu verbessern. Bewegung im Allgemeinen kann Ihre sexuelle Energie beleben.
7. Ernährung und Ergänzungsnahrung
Verwenden Sie Lebensmittel, Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel, welche die Libido steigern. Viele dieser Mittel unterstützen Ihr Nervensystem oder regulieren Ihre Hormone. Natürliche Aphrodisiaka sind:
- Walnüsse: Reich an Omega-3-Fettsäuren und bekannt dafür, den Dopamin- und Argininspiegel im Gehirn zu erhöhen. Dies steigert die Produktion von Stickstoffmonoxid, die wesentliche chemische Verbindung für Erektionen (klitorale Durchblutung und erektile Funktion). Die Blutgefässe werden erweitert und lassen das Blut freier zu den Sexualorganen fliessen, was zu mehr Empfindlichkeit führt.
- Schokolade: Kann die Freisetzung von Serotonin auslösen, dem Neurotransmitter, der für Entspannung und Lust verantwortlich ist. Eine bessere Stimmung bedeutet auch, mehr in Stimmung zu sein. Die Bioflavonoide in dunkler Schokolade öffnen ausserdem ebenfalls die Blutgefässe und verbessern den Blutfluss, was für die Durchblutung der Klitoris und für die erektile Funktion und damit für die Lustreaktion förderlich ist.
- Kürbiskerne: Frauen mit einem höheren Testosteronspiegel haben einen grösseren Sexualtrieb. Kürbiskerne sind reich an Zink, was das Testeron erhöht. Dies macht sie zu einem perfekten aphrodisierenden Snack.
- L-Arginin: Diese Aminosäure ist in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich und kann die Blutgefässe der Klitoris erweitern und die Erektionsfähigkeit des Penis verbessern. Dadurch wird der Fluss zu den erogenen Zonen erhöht.
- Maca: Die getrocknete, aphrodisierende Maca-Wurzel ist reich an essentiellen Aminosäuren, Jod, Eisen, Magnesium und Sterolen, welche weitere gesundheitliche Vorteile bringen.
- Mönchspfeffer: Diese Pflanze kann helfen, die geschlechtsbezogenen Hormone Östrogen und Progesteron zu stabilisieren. Sie wirkt direkt auf die weiblichen Hormone, enthält aber selber keine Hormone. So kann sie sicher verwendet werden, um die sexuelle Reaktion bei Frauen mit Hormonstörungen zu verbessern.
- Chinesischer Ginseng: Seine Wurzel wird seit Jahrhunderten verwendet, um die Ausdauer, die sexuelle Reaktion, die Energie und die Stimmung zu verbessern. Ein natürliches Heilmittel für Frauen, die unter einer niedrigen Libido aufgrund von Stress, Angstzuständen oder der Menopause leiden.
8. Ärztliche Unterstützung
Arbeiten Sie mit einem integrativen Arzt oder Heilpraktiker zusammen, der Ihnen dabei helfen kann, herauszufinden, ob Sie ein medizinisches, ernährungsbedingtes oder lebensstilbedingtes Ungleichgewicht haben, das Ihr sexuelles Verlangen dämpfen könnte. Ihr Arzt kann Ihnen auch bei der Behandlung von Scheidentrockenheit, Becken- oder Vaginalschmerzen und anderen körperlichen Hindernissen helfen, die Ihr Sexualleben beeinträchtigen.
9. Hormontherapie
Hormontherapien können in Erwägung gezogen werden, allerdings können diese Nebenwirkungen haben und sind daher in der Regel für den Fall reserviert, dass natürliche und lebensstilbezogene Massnahmen nicht genügend Wirkung zeigen.
Ein gesundes Sexualleben ist ein wichtiger Teil der allgemeinen Gesundheit. Es gibt jedoch kein äusseres Mass dafür, was als gesunder Sexualtrieb zählt. Was zählt ist das, was für Sie gesund und befriedigend ist. Und wenn Ihr Sexualantrieb nachlässt, denken Sie daran, dass Sie dennoch genauso viel Spass haben können. Vielleicht müssen Sie Ihren Partner nur daran erinnern, den Sex zu initiieren.